Fassadendämmung – Wärmedämmung

Fassadendämmung

Neben der Dämmung der Fenster und Türen ist auch die Fassadendämmung der Außenwand eines Hauses unverzichtbar. Mit einer Dämmung der Wand lassen sich bis zu 80% des Energieverbrauchs völlig ungedämmter Wände einsparen. Nach der novellierten Energieeinsparverordnung, die am 1. Mai 2014 in Kraft getreten ist, darf die modernisierte Außenwand als maximalen U-Wert 0,24 W/m²K erreichen. Zur Dämmung der Fassade bzw. der Gebäude-Außenwand stehen drei verschiedene Typen zur Wahl, mit denen je nach Größe und Zustand der alten Fassade jährlich bis zum 650 Euro Energiekosten gespart werden können:

Fassadendämmung

(Rohbau mit Wärmedämmung – Fotoquelle: Rainer Sturm  / pixelio.de)

 

Fassadendämmung mittels Wärmedämmverbundsystem (WDVS):

Wärmedämmverbundsysteme bieten sich an, wenn eine bisher normal verputzte Hauswand nachträglich zu dämmen ist. Hierbei werden Dämmplatten aus Hartschaum (Polystyrol oder Polyurethan) in einer Stärke von 10 bis 15 Zentimetern auf die Fassade bzw. auf das Mauerwerk geklebt. In Abhängigkeit von den Untergrundgegebenheiten kann ergänzend sinnvoll sein, die Dämmplatten auch zu verdübeln. Über die Dämmplatten ist anschließend eine Schicht Armierungsgewebe mit einem speziellen Armierungsputz aufzutragen, womit ein geeigneter Untergrund für den Endputz (sogenannter Sichtputz) geschaffen wird. Die Kosten für Wärmedämmverbundsysteme betragen etwa 80 bis 130 Euro pro Quadratmeter.

Kerndämmung:

Eine Kerndämmung kommt nur bei einem zweischaligen Wandaufbau in Frage, bei dem ein Hohlraum zwischen den Wänden gegeben ist. Das ist durchaus bei Altbauten häufiger der Fall. Das zur Dämmung genutzte Material muss auf jeden Fall stark wasserabweisend, möglichst feinkörnig oder feinfaserig sein, damit im Hohlraum alle Ecken ausgefüllt werden können. Meist muss hier auf biologische Dämmstoffe verzichtet werden. Alternativ zum Einfüllen des Dämmmaterials kann dieses auch mit dem sogenannten Einblasverfahren in die Hohlräume geblasen werden. Dann werden meist Zelluloseflocken, Holzfasern oder Polystyrol-Kügelchen als Dämmmaterial genutzt. Die Kosten für die Methode der Kerndämmung betragen lediglich 20 bis 50 Euro pro Quadratmeter. Eine Kerndämmung erfüllt übrigens genau dann die Anforderungen an die novellierte Energieeinsparverordnung vom Mai 2014, wenn der Hohlraum zwischen den Schalen vollständig mit Dämmstoff ausgefüllt ist.

Außen-Dämmung mit vorgelagerter Fassade:

Mit dem Wort „Vorhangfassade“ bzw. vorgehängte Fassade wird die dritte Alternative treffend beschrieben. In diesem Fall wird das Dämmmaterial vor die Fassade „gehängt“ bzw. angebracht, wozu in der Regel ein Ständerwerk aus Holzbalken oder Winkelschienen benötigt wird, so dass dazwischen das Dämmmaterial eingefügt werden kann. Darüber wird anschließend eine Konterlattung angebracht, auf die Schieferplatten, Holz, Klinker oder andere Materialien zur Sichtfassadenbildung befestigt werden können. Der entstehende Freiraum zwischen der Konterlattung und dem Dämmstoff von wenigen Zentimetern dient zur Luftzirkulation, wodurch die verdunstende Feuchtigkeit nach außen abgeführt werden kann. Die Kosten für dieses Verfahren der Wärmedämmung sind sehr hoch und betragen oft mehr als 150 Euro pro Quadratmeter.